Musik beeinflusst den Weingeschmack
Ob wir einen Wein mögen, hängt auch von der Musik ab, die im Hintergrund spielt. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die von Adrian North von der Heriot-Watt-Universität in Edinburgh, Schottland, durchgeführt wurde. Die Wirkung von Hintergrundmusik auf den Weingeschmack wurde in dieser Arbeit beschrieben.
Es wurde festgestellt, und das ist für einen Wirtschaftswissenschaftler sehr interessant, dass das Spielen klassischer Musik dazu führte, dass Kunden teureren Wein kauften, als wenn sie Musik der Top 40 hörten.
Ich gehe jetzt einen Schritt weiter.
Beim Studium des Weins und seiner charakteristischen Eigenschaften entdeckte ich eine mystische Beziehung zwischen Musik und Wein. Als Pianist fand ich heraus, dass beide, Wein und Musik, auf wundersame Weise durch die gleichen Adjektive beschrieben werden. Basierend auf Adrian C. North' Ergebnissen untersuche ich, wie ein Wein durch Musik interpretiert werden kann und wie Musik den Geschmack des Weins beeinflusst. Bei dieser Forschung konzentriere ich mich auf den musikalischen Schlüssel von Liedern. Jede musikalische Tonart, wie z.B. Cis bis f-Moll, hat bestimmte Eigenschaften, die ich mit den Eigenschaften des jeweiligen Weins vergleiche. Als Ergebnis begann ich, Solo-Klavierstücke in einer bestimmten Tonart zu komponieren, um die Charakteristik eines bestimmten Weins bzw. seiner Traube zu treffen.
Hier ist ein Beispiel: Xau - das in der Tonart f-Moll komponiert ist - ist ein Ansatz, um den Wein Chardonnay zu beschreiben. Meine Hypothese ist, dass sich der Chardonnay mit dem Solo-Klavierstück Xau paart.
Der gediegene und doch frische Chardonnay erfordert eine sorgfältige, lebendige und zugleich helle Soloklavierkomposition. Die Tonart f-Moll bildet den majestätischen Rahmen dafür. f-Moll ist eher eine melancholische Tonart. Sie wird aber auch von einigen Komponisten als die leidenschaftlichste Tonart von allen angesehen. Das Lied baut sich langsam auf, hält kurz inne, um den außergewöhnlichen Charakter des Chardonnay mit feinen Tönen zu interpretieren, und baut sich dann allmählich bis zum brillanten Finale auf. Das Stück spielt mit der ausgeprägten Frucht und Mineralität, die hohen Wälzer unterstreichen seine feinen Säurenoten und der subtile Bass steht für seinen stabilen Körper. Der gewählte Klavierklang unterstreicht den majestätischen und melancholischen Charakter.
Musik und Wein gehören zusammen
Die vom Fachbereich Psychologie der Heriot-Watt-Universität in Edinburgh durchgeführte Studie liefert den Beweis: Weintrinker nehmen den Geschmack von Rotwein bei "kraftvoller und schwerer Musik" stärker wahr. Weißwein hingegen schmeckt mit "lebendigen und erfrischenden" Melodien viel besser.
Musik und Wein
Musik und Wein gehören zusammen – nicht erst seit der Studie der Abteilung für Psychologie an der Heriot Watt University in Edinburgh steht fest: der Geschmack von Rotwein wird von Weintrinkern stärker mit "mächtiger und schwerer Musik" empfunden. Weißwein hingegen schmeckt bei "schwungvollen und erfrischenden" Melodien deutlich besser.
Weinfreunde, die Freude an der Musik haben, wissen, dass etablierte Begriffe der deskriptiven Weinsprache auch auf die Musik passen. Adjektive wie leicht, elegant, feurig, nobel, harmonisch, kräftig, lebendig, leicht, markig, rassig, tiefgründig, wuchtig und zart beschreiben sowohl Wein als auch musikalische Kompositionen. Allein der Klang dieser Worte, die eigentlich Charaktereigenschaften des Weins beschreiben sollen, ruft schon musikalische Assoziationen hervor.
So lässt es sich leicht nachvollziehen, dass es einen mystischen Zusammenhang von Wein und Musik gibt. Manchmal scheint es als beschrieben Töne auf eine magische Weise den Wein. Oder auch das Geruchs- und Geschmackserlebnis des Weins macht die Musik erst richtig verständlich, bzw. rückt sie in eine andere sinnliche Dimension.